Endmoränen in Oberschwaben

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Endmoränen prägen die Landschaft in Oberschwaben. Die langgestreckten Höhenzüge sind bei Gletschervorstößen oder bei längeren Stillstandsphasen als Stauchendmoränen oder Satzendmoränen entstanden. Besonders markant sind die Äußere Würmendmoräne (WEMa, ÄJEM) und die Innere Würmendmoräne (WEMi, IJEM). Weniger deutlich und oft nur in Resten erhalten sind kleinere "Rückzugsmoränen" sowie Endmoränen älterer Eiszeiten.

Äußere Würmendmoräne (WEMa, ÄJEM) Lässt man bei einer Fahrt durch das mittlere Oberschwaben den Blick in die Landschaft schweifen, erkennt man von vielen Stellen einen langgestreckten, bewaldeten Höhenzug (wie oben auf dem Foto). Fast immer handelt es sich dabei um die markante Endmoräne des gewaltigen Gletschers, der vor ca. 24 000 Jahren aus dem Alpenrheintal nach Oberschwaben vorgedrungen ist und den mitgebrachten Gesteinsschutt abgelagert und zusammengeschoben hat.

Karte mit Maximalstand

Foto WEM ÄJEM Wagenhart 04.JPG

Innere Würmendmoräne (WEMi, IJEM) Karte mit Gletscherstand WEMi Foto z.B. WEMi von Wilhelmsdorf

Kleinere "Rückzugsmoränen"

Karte mit Gletscherstand Foto

Endmoränen älterer Eiszeiten Karte Riss-Eiszeit Foto

Die folgende Karte zeigt die gewaltige Ausdehnung des Alpenrheingletschers bei seinem Maximalstand während der letzten Eiszeit.

Den damaligen Eisrand kann man mithilfe der damals entstandenen markanten Endmoräne sehr gut rekonstruieren. Er lässt sich auch auf der folgenden Reliefkarte sehr gut erkennen.

Heutiges Relief

Genauer Verlauf

Ein Blick auf die Karten verrät uns den genauen Verlauf. Ab Pfullendorf lässt sich die Endmoräne besonders gut verfolgen. Sie verläuft über Ostrach, Heratskirch, Lampertsweiler, Bad Schussenried, Winterstettenstadt, Oberessendorf bis nach Gaishaus. Weiter Richtung Osten wird der Verlauf dann etwas unklarer. Der Gletscherrand folgte damals ungefähr der Linie Eintürnen, Arnach, Diepoldshofen, Herlazhofen, Insy. Weil diese Endmoräne auf den maximalen, also äußersten Gletschervorstoß der jüngsten Eiszeit (Würm-Eiszeit) zurückgeht, nennt man sie auch die Äußere Jungendmoräne (ÄJEM). Fast nirgends im gesamten Alpenvorland ist sie schon ausgebildet wie hier in Oberschwaben. Wir haben also eine Superendmoräne vor der Haustüre! Besonders markante Abschnitte haben eigene Landschaftsnamen erhalten. Bekannt ist zum Beispiel der Wagenhart östlich von Ostrach. Er geht bei Heratskirch in den Frankenbuch über. Besonders hoch ist der Abschnitt ab Lampertsweiler, der als Atzenberger Höhe bekannt ist. Östlich von Bad Waldsee nennt man den Höhenzug Tannenbühl.

Typische Merkmale

Wie bei fast allen Endmoränen bildet auch die ÄJEM die höchsten Erhebungen in der oberschwäbischen Glaziallandschaft. Sie überragt ihre Umgebung um bis zu 100 m. Ihre steilen Seiten zeigen an, aus welcher Richtung der Gletscher vorgedrungen ist. Die flachen Außenseiten wurden von den abfließenden Schmelzwässern gestaltet. Bei näherer Betrachtung zeigt die ÄJEM häufig sehr unruhige Oberflächenformen mit vielen kleinen Hügeln und Mulden.

ÄJEM und Europäische Hautwasserscheide

Der Verlauf der ÄJEM deckt sich in vielen Fällen mit dem Verlauf der Europäischen Hauptwasserscheide. Nördlich der Endmoräne entspringende Flüsse fließen allesamt in die Donau und damit letztlich ins Schwarze Meer. Die südlichen Bereiche werden fast immer zum Bodensee hin, damit in den Rhein, letztlich also in die Nordsee entwässert. Mit einigen Zuflüssen greift die Donau mit ihrem Einzugsgebiet aber über die Äußere Jungendmoräne nach Süden hinaus. Dies ist bei Andelsbach, Ostrach, Riß und Rot der Fall.