Schon Ende des 19. Jahrhunderts wurde in Oberschwaben intensiv nach Zeugen der Eiszeiten gesucht. Dabei stellte man fest, dass die von den Gletschern hervorgerufenen glazialen Landschaftsformen meist in einer bestimmten Reihenfolge auftreten (Glaziale Serie). Wie die Abbildung unten zeigt, folgt auf ein tief ausgeschürftes Zungenbecken zunächst eine kuppige Grundmoränenlandschaft, dann der Anstieg zu einem Endmoränenwall und schließlich eine von den Schmelzwässern abgelagerte Schotterebene.
Zungenbecken entstehen durch die Gletscherbewegung, wenn die großen Eismassen zusammen mit den darin eingefrorenen Gesteinen den Gesteinsuntergrund tief ausschürfen. Endmoränen entstehen, weil Gletscher wie Fließbänder laufend Schutt herantransportieren, der an ihren Stirnseiten aus dem Eis austaut und dort aufeinandergestapelt bzw. wallartig zusammengeschoben wird. Schmelzwässer nehmen diesen Gesteinsschutt auf und lagern ihn nach kurzer Transportstrecke in Form von Sand- und Kiesschichten wieder ab. So entstehen die Schotterebenen. Beim Abtauen des Eises in wärmeren Klimaphasen werden das unter, im und auf dem Eis transportierte Gesteinsmaterial recht ungeordnet als sogenannte Grundmoräne abgelagert. Entsprechend hügelig ist die sogenannte Grundmoränenlandschaft, die auch von Schmelzwasserrinnen des Abschmelzvorgangs und kleineren Rückzugsendmoränen geprägt sein kann.
Und so sieht das alles "in echt" aus:
Foto 1: Das Mittlere Schussenbecken zwischen Ravensburg und Mochenwangen ist ein Zungenbecken, das vom Gletscher aus dem Alpenrheihgletscher während der Würmeiszeit aus dem Gesteinsuntergrund ausgeschürft wurde.
Foto 2: Die Grundmoränenlandschaft rund um Wangen ist besonders hügelig ausgeprägt.
Foto 3: Der Endmoränenwall nordwestlich von Altshausen überragt seine Umgebung um über 60 m.
Foto 4: Die große Schotterebene im Wurzacher Becken (Haidgauer Heide) schließt unmittelbar an eine große Endmoräne an.
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